In Österreich erleiden Bürger:innen immer häufiger finanzielle Verluste durch raffinierte Betrugsstrategien. Die Zahlen sind alarmierend: Allein im Jahr 2024 wurden durch Anlagebetrug über 95,5 Millionen Euro Schaden verursacht. Während diese Form des Cyber-Trading-Fraud auf dem Vormarsch ist, zeigt sich bei Betrugsmaschen wie "falschen Polizisten" hingegen ein deutlicher Rückgang – ein Hoffnungsschimmer, der auf gezielte Ermittlungsarbeit zurückzuführen ist.
Cyber-Trading-Fraud: Ein wachsendes Problem
Anlagebetrug, oft unter dem Deckmantel vermeintlicher Broker-Dienste mit hohen Gewinnversprechen, hat sich zu einem wachsenden Problem entwickelt. Im Vergleich zu 2022, als der Schaden noch bei 60,5 Millionen Euro lag, ist die Schadenssumme 2024 auf mindestens 95,5 Millionen Euro gestiegen. Um diese kriminelle Welle einzudämmen, wurde beim Bundeskriminalamt eine spezialisierte Ermittlungsgruppe gegründet. Andreas Holzer, Leiter des Bundeskriminalamts, versicherte: „Wir bleiben hier dran.“
Erfolge im Kampf gegen falsche Polizisten
Während der Anlagebetrug zunimmt, konnten bei der Betrugsmasche "falsche Polizisten" erfreuliche Erfolge erzielt werden. Die verursachte Schadenssumme wurde von 20 Millionen Euro (2023) auf sieben Millionen Euro (2024) reduziert – ein Rückgang von über 60 Prozent bei den Anzeigen. Diese Entwicklung ist der Arbeit der "Ermittlungsgruppe Falsche Polizisten" (EG FaPo) zu verdanken, die seit 2022 über 150 Festnahmen durchgeführt hat.
Ein bemerkenswerter Fall betrifft zwei US-polnische Doppelstaatsbürger, die im Jahr 2023 nur für drei Monate in Österreich aktiv waren. Sie täuschten ihre Opfer mit einem Kautionstrick und erbeuteten rund eine Million Euro. Nach intensiven Ermittlungen konnten sie im August 2024 verhaftet und verurteilt werden. Ihre Komplizin ist weiterhin flüchtig.
Prävention und Reformen: Schlüssel zum Erfolg
Innenminister Gerhard Karner hob die laufende Kriminaldienstreform hervor, die bis Mitte 2025 abgeschlossen sein soll. Ziel ist es, in jedem Landeskriminalamt ein eigenes Referat zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität zu schaffen. Parallel dazu wird die Präventionsarbeit intensiviert, um die Bevölkerung besser zu schützen.
Aktuell warnt das Innenministerium vor einer Fake-Mail, die angeblich von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) stammt. Darin wird eine Gutschrift versprochen, jedoch handelt es sich eindeutig um Betrug. Minister Karner appellierte: „Vertrauen Sie niemandem, den Sie nicht kennen und der personenbezogene Daten von Ihnen haben möchte.“
Was können Sie tun?
Um sich vor Betrug zu schützen:
Bleiben Sie skeptisch: Hinterfragen Sie Angebote, die zu gut klingen, um wahr zu sein.
Prüfen Sie Identitäten: Rufen Sie zurück, wenn sich jemand telefonisch als Polizist oder Behörde ausgibt – nutzen Sie offizielle Nummern.
Schützen Sie Ihre Daten: Geben Sie keine personenbezogenen Informationen an Unbekannte weiter.
Informieren Sie sich: Nutzen Sie Informationskampagnen und Präventionsangebote von offiziellen Stellen.
Der Kampf gegen Betrug ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die Zusammenarbeit und Aufmerksamkeit erfordert. Vertrauen Sie nur seriösen Quellen und bleiben Sie wachsam. Denn wie Minister Karner es treffend formulierte: „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
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