Reiseversicherung: Was sie leistet, wo sie gilt und warum Kreditkarten-Schutz oft nicht ausreicht?

Eine Reiseversicherung ist für viele Urlauber ein unverzichtbarer Begleiter geworden. Doch was deckt eine Reiseversicherung eigentlich ab, wo gilt sie – und warum reicht der Schutz über Kreditkarten meist nicht aus? Hier findest du die wichtigsten Fakten im Überblick.

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Was deckt eine Reiseversicherung ab?

Eine klassische Reiseversicherung besteht aus mehreren Bausteinen, die individuell kombiniert werden können. Zu den wichtigsten Leistungen zählen:

• Reisekrankenversicherung: Übernahme der Kosten für medizinische Behandlungen, Krankenhausaufenthalte und Medikamente im Ausland. Auch ein medizinisch notwendiger Rücktransport ins Heimatland ist meist inkludiert.

• Reiserücktrittsversicherung: Erstattung der Stornokosten, wenn die Reise aus einem versicherten Grund (z.B. Krankheit, Unfall, Todesfall in der Familie) nicht angetreten werden kann.

• Reiseabbruchversicherung: Übernahme der Mehrkosten, wenn die Reise vorzeitig abgebrochen werden muss oder sich ungewollt verlängert.

• Reisegepäckversicherung: Ersatz bei Diebstahl, Verlust oder Beschädigung des Reisegepäcks.

• Reiseunfallversicherung: Schutz bei Unfällen während der Reise, inklusive Kostenübernahme für Behandlungen oder Entschädigungszahlungen bei Invalidität oder Tod.

• 24h-Notfallservice: Weltweite Notfallzentrale für schnelle Hilfe bei medizinischen Notfällen, Verlust von Dokumenten oder Zahlungsmitteln.

Wo gilt die Reiseversicherung?

Der Geltungsbereich einer Reiseversicherung lässt sich meist flexibel wählen:

• Europaweit: Gültig in allen europäischen Ländern sowie häufig auch in Mittelmeeranrainerstaaten, Madeira, Azoren und den Kanaren. Ausnahmen (z.B. Russland, Belarus, bestimmte Krisengebiete) sind möglich.

• Weltweit: Schutz in fast allen Ländern der Erde, mit einzelnen Ausschlüssen wie Nordkorea, Afghanistan oder Syrien.

• Der genaue Geltungsbereich wird bei Vertragsabschluss festgelegt und sollte immer individuell geprüft werden.

Warum ist eine Reiseversicherung von Kreditkartenanbietern oft nicht ausreichend?

Viele Kreditkarten werben mit inkludierten Reiseversicherungen. Doch der Schutz ist meist deutlich eingeschränkt – und das aus mehreren Gründen:

• Beschränkter Leistungsumfang: Die Versicherungssummen sind oft niedrig (z.B. 1.500–5.000 € bei Stornierung), Selbstbehalte sind üblich, und bestimmte Leistungen wie Reiseabbruch oder Gepäckschutz fehlen ganz oder sind stark limitiert.

• Nur Karteninhaber geschützt: Meist ist nur der Karteninhaber selbst versichert. Mitreisende Familienmitglieder oder Freunde sind oft nicht oder nur eingeschränkt mitversichert.

• Voraussetzungen für den Versicherungsschutz: Häufig gilt der Schutz nur, wenn die Reise komplett über die Kreditkarte bezahlt wurde oder ein Mindestumsatz mit der Karte erfolgt ist.

• Lücken bei teuren Reisen und Gruppenreisen: Gerade bei hochpreisigen Reisen oder Familienurlauben entstehen schnell Versicherungslücken, da die Deckungssummen nicht ausreichen oder nur der Karteninhaber abgesichert ist.

• Individuelle Bedingungen: Die genauen Leistungen und Bedingungen unterscheiden sich stark je nach Kreditkartenanbieter und Kartentyp. Oft steckt der Teufel im Detail und es gibt zahlreiche Ausschlüsse.

„Die Stiftung Warentest bewertete in Kreditkarten enthaltene Reiseversicherungen als mangelhaft. Überprüfen Sie, welche Versicherungen Ihre Kreditkarte enthält, und ergänzen Sie Ihren Reiseschutz, sodass Sie im Falle des Falles nicht auf hohen Kosten sitzenbleiben.“

Fazit

Eine vollwertige Reiseversicherung bietet umfassenden Schutz für nahezu alle Eventualitäten auf Reisen – weltweit und individuell anpassbar. Der Versicherungsschutz über Kreditkarten ist hingegen oft lückenhaft und reicht insbesondere für Familien, Gruppen oder teure Reisen nicht aus. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte eine eigenständige Reiseversicherung abschließen und die Bedingungen genau prüfen