top of page

Pensionsreform 2025 in Österreich – Was bringt sie den Pensionist:innen und welche Nachteile drohen?

Die österreichische Bundesregierung hat 2025 die größte Pensionsreform seit 20 Jahren auf den Weg gebracht. Ziel ist es, das angesichts der demografischen Entwicklung und steigender Lebenserwartung zunehmend belastete Pensionssystem langfristig finanzierbar zu halten. Doch die Reform bringt für viele Menschen auch deutliche Nachteile mit sich.

Bildnachweis: Canva & SIC
Bildnachweis: Canva & SIC

Kernpunkte der Reform


  • Höhere Hürden für Frühpension (Korridorpension): Ab 2026 wird die Mindestversicherungszeit für die Korridorpension von 40 auf 42 Jahre erhöht. Gleichzeitig steigt das Antrittsalter schrittweise von 62 auf 63 Jahre an, verteilt über zwei Jahre in Quartalsschritten.

  • Einführung der Teilpension: Eine neue Form der Pension soll es ermöglichen, schrittweise aus dem Erwerbsleben auszusteigen.

  • Nachhaltigkeitsmechanismus: Die Pensionen sollen künftig stärker an die demografische Entwicklung und die Lebenserwartung gekoppelt werden, um das System zu stabilisieren.

  • Flat Tax für Zuverdienst über das Pensionsalter: Ab 2026 sollen arbeitende Pensionist:innen auf Zuverdienste pauschal 25 Prozent Steuern zahlen, bei gleichzeitiger Befreiung von Sozialversicherungsbeiträgen.


Nachteile und Belastungen für die Bevölkerung

  • Späterer Pensionsantritt und längere Erwerbszeit: Die Erhöhung des Mindestantrittsalters für die Frühpension bedeutet, dass viele Menschen länger arbeiten müssen, was insbesondere für körperlich belastete Berufe eine große Herausforderung darstellt.

  • Finanzielle Einbußen durch Aliquotierung: Die Pension wird im ersten Jahr anteilig (aliquot) ausbezahlt, was zu geringeren Bezügen direkt nach dem Pensionsantritt führt.

  • Höhere Krankenversicherungsbeiträge: Ab Juni 2025 steigen die Krankenversicherungsbeiträge von 5,1 auf 6,0 Prozent, was die Netto-Pensionen spürbar schmälert. Für die durchschnittliche Alterspension bedeutet das einen jährlichen Nettoverlust von rund 170 bis 180 Euro.

  • Verzögerte Teuerungsanpassung und Pensionsverluste: Rund 300.000 Menschen, die 2024 oder 2025 in Pension gehen, verlieren durch die verzögerte Anpassung der Pensionsgutschriften an die Inflation tausende Euro. Die Aufwertung erfolgt mit zwei Jahren Verzögerung, was angesichts der hohen Inflation der letzten Jahre zu erheblichen Einbußen führt.

  • Mehr Eigenverantwortung und Unsicherheit: Durch die stärkere Kopplung der Pensionen an demografische Faktoren und die Einführung neuer Mechanismen steigt die Unsicherheit über die zukünftige Höhe der Pensionen.


Positive Aspekte und Entlastungen

  • Die Pensionen werden ab 1. Jänner 2025 generell um 4,6 Prozent erhöht, Mindestpensionen steigen auf 1.274 Euro. Zudem gibt es eine Erhöhung der Zuverdienstgrenze und eine zusätzliche Entlastung von bis zu 1.355 Euro jährlich für arbeitende Pensionist:innen.

  • Die Teilpension soll flexiblere Übergänge in den Ruhestand ermöglichen.



Fazit

Die Pensionsreform 2025 ist ein notwendiger Schritt, um das österreichische Pensionssystem angesichts der demografischen Herausforderungen zu stabilisieren. Für die Bevölkerung bedeutet sie jedoch vor allem längeres Arbeiten, geringere finanzielle Sicherheit beim Pensionsantritt und spürbare Abzüge bei den Netto-Pensionen durch höhere Krankenversicherungsbeiträge. Besonders betroffen sind Personen mit körperlich belastenden Berufen und jene, die 2024/2025 in Pension gehen, da sie durch die verzögerte Inflationsanpassung hohe finanzielle Einbußen erleiden. Die Reform bringt somit eine Reihe von Nachteilen mit sich, die viele Pensionist:innen spüren werden.

Dieser Artikel fasst die wichtigsten Änderungen und die damit verbundenen Nachteile der Pensionsreform 2025 für die österreichische Bevölkerung zusammen

 
 
 

Comentários


bottom of page