Jährlich erstellt die Landesstelle für Brandverhütung in Niederösterreich eine umfassende Brandschadenstatistik. Diese basiert auf Daten der Brandursachenermittlungen, Polizei sowie aus der Versicherungswirtschaft. Im Jahr 2023 zeigen die Zahlen einen positiven Trend: Sowohl die Anzahl der Brandfälle als auch die entstandenen Schäden sind im Vergleich zu den Vorjahren erneut gesunken. Insgesamt wurden in Niederösterreich 7.618 Brandfälle erfasst, die einen Gesamtschaden von rund 101,5 Millionen Euro verursacht haben.
Differenzierte Betrachtung der Schadenshöhen
Bei der statistischen Erfassung wird zwischen Kleinschäden (bis 2.000 Euro), Schäden (über 2.000 Euro) und Großschäden (über 200.000 Euro) unterschieden. Besonders erfreulich ist der Rückgang bei den Großschäden. Im Vergleich zum Jahr 2022, in dem 123 Großschäden mit einer Gesamtsumme von etwa 78 Millionen Euro gemeldet wurden, sank die Zahl im Jahr 2023 auf 116 Fälle mit einem Schaden von rund 54,4 Millionen Euro. Die durchschnittliche Schadenshöhe pro Großschaden beträgt somit etwa 469.000 Euro. Den größten Anteil an diesen Schäden verzeichneten die Bereiche Industrie und Gewerbe, wo ein durchschnittlicher Großschaden etwa 675.000 Euro verursachte.
Hauptursachen für Brände – Der Trend setzt sich fort
Auch 2023 waren die häufigsten Brandursachen unverändert: Elektrische Defekte und unsachgemäßer Umgang mit offenen Flammen bleiben die Hauptverursacher. Fehlerhafte oder schlecht gewartete Elektroinstallationen, sorgloses Entsorgen von heißer Asche sowie die Gefahren bei Schweiß-, Löt- oder Flämmarbeiten führen nach wie vor zu vielen Bränden, die hohe Sachschäden und teils auch Personenschäden zur Folge haben.
Brandtote 2023 – Eine traurige Bilanz
Im Jahr 2023 gab es 11 Todesopfer durch Brände. Diese Zahl bewegt sich weiterhin im unteren Bereich der langfristigen Statistik. Wie schon in den Vorjahren ereigneten sich die meisten Todesfälle in Privathaushalten, häufig durch Zigarettenreste, unsachgemäßen Umgang mit Kerzen oder vergessenes Essen auf dem Herd. Besonders gefährdet ist die ältere Bevölkerung: Rund 50 % der Brandtoten waren über 65 Jahre alt, und etwa 35 % waren älter als 75. Erschreckend ist, dass mehr als die Hälfte der Todesfälle durch den Einsatz von Rauchmeldern hätte vermieden werden können. Diese kostengünstigen und einfach zu installierenden Geräte könnten die Sicherheit in den eigenen vier Wänden erheblich erhöhen.
Auftrag und Verantwortung der Landesstelle für Brandverhütung
Die Ergebnisse der Brandschadenstatistik 2023 bestärken uns in unserem Auftrag: Effektive Maßnahmen zur Brandverhütung, von einfachen Verhaltensregeln im Haushalt bis hin zu komplexen Brandschutzlösungen in der Industrie, sind entscheidend für den Schutz von Sachwerten und die Sicherheit der Bevölkerung. Auch in Zukunft werden wir uns mit Nachdruck für den Brandschutz einsetzen.
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