Naturkatastrophen und Inflation belasten 2024 die Erträge der heimischen Versicherungsunternehmen
- Bernhard Suler
- 5. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. März
Die österreichische Versicherungswirtschaft musste im Jahr 2024 erhebliche Herausforderungen bewältigen. Besonders Naturkatastrophen – allen voran das Mittelmeertief "Boris" im September – hatten spürbare Auswirkungen auf die Finanzkennzahlen der Branche. Trotz eines Anstiegs des Prämieneinkommens um 5,5 % auf insgesamt 23,15 Milliarden Euro sank das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 6,7 % auf 1,64 Milliarden Euro. Dies geht aus dem aktuellen Quartalsbericht der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) hervor.

Der Prämienzuwachs war vor allem auf starke Entwicklungen in der Krankenversicherung (+10,7 %) sowie in der Schaden- und Unfallversicherung (+5,9 %) zurückzuführen. In der Lebensversicherung konnte ein Rückgang der laufenden Prämien durch einen Zuwachs bei Einmalerlägen um 20 % ausgeglichen werden, sodass hier ein leichtes Plus von 1,3 % erzielt wurde.
Die Versicherungsleistungen stiegen jedoch mit 5,9 % auf 18,8 Milliarden Euro stärker als die Prämien. Besonders die Schaden- und Unfallversicherung war mit einem Anstieg um 15 % auf fast 10 Milliarden Euro maßgeblich für diesen Zuwachs verantwortlich. Zudem sank das Finanzergebnis um 4,3 %, während das versicherungstechnische Ergebnis – bedingt durch die Naturkatastrophen – um 31 % zurückging.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Solvenzquote der österreichischen Versicherungsunternehmen mit 293 % weiterhin auf einem hohen Niveau, auch wenn sie im Vergleich zum Vorjahr (306 %) leicht zurückging. Das veranlagte Vermögen der Branche blieb mit 107 Milliarden Euro weitgehend stabil, größere Veränderungen in der Vermögensallokation waren nicht zu beobachten.
Entwicklung der österreichischen Pensionskassen
Zusätzlich zu den Herausforderungen in der Versicherungsbranche zeigt der Quartalsbericht auch Entwicklungen im Bereich der österreichischen Pensionskassen. Das verwaltete Vermögen der Pensionskassen stieg im vierten Quartal 2024 um 2,05 % auf insgesamt 28,72 Milliarden Euro. Dieses Vermögen wird von acht Anbietern verwaltet, darunter fünf überbetriebliche und drei betriebliche Pensionskassen.
Die Zahl der Anwartschafts- und Leistungsberechtigten in den Pensionskassen erhöhte sich auf rund 1,10 Millionen Personen, was einem Anstieg von 1,10 % im Vergleich zum Vorquartal entspricht. Etwa 152.000 Personen, also 13,81 %, beziehen bereits eine Pensionsleistung.
Vermögensentwicklung und Performance
Das Portfolio der Pensionskassen setzt sich hauptsächlich aus Schuldverschreibungen (33,63 %) und Aktien (39,26 %) zusammen. Rund 34,62 % des Vermögens sind in ausländischer Währung investiert, wobei der Großteil über Investmentfonds gehalten wird. Die Veranlagungsperformance der Pensionskassen lag im Jahr 2024 bei 7,77 %, wobei im vierten Quartal ein Zuwachs von 1,74 % verzeichnet wurde. Über die letzten zehn Jahre hinweg erzielten die Pensionskassen eine durchschnittliche jährliche Performance von 3,19 %.
Weitere Details und eine vollständige Analyse finden Sie im vollständigen Quartalsbericht. Hier gehts zum vollständigen Bericht: 👇
VersicherungsbrancheVeröffentlichungsdatum: 3. März 2025 | Kategorie: Pressemitteilung FMA https://www.fma.gv.at/fma-pensionskassen-vermoegen-waechst-auf-287-milliarden/
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