Eine Warnung der österreichischen Versicherer
8.November 2024
Österreichische Hagelversicherung
Extreme Wetterereignisse häufen sich: IIASA-Direktor Schellnhuber sieht die Welt an einem entscheidenden Wendepunkt
Extreme Wetterphänomene wie Dürren und Überschwemmungen nehmen deutlich zu. Dringende Notwendigkeit, um dem durch den Menschen verursachten Klimawandel entgegenzuwirken
Die fortschreitende Erwärmung bringt die Menschheit auf globaler, kontinentaler und nationaler Ebene an die Grenzen eines zivilisierten Zusammenlebens. Die Situation wird zudem durch ein hausgemachtes Problem verschärft: die hohe Bodenversiegelung.
Weinberger: „Österreich leidet unter Hitze und Hochwasser zugleich"
„Klimawandel ist kein bloßes Gerede, sondern eine belegbare Realität. Wir erleben Rekordwerte bei CO₂-Emissionen, Hitzetagen und extremen Wetterereignissen. Österreich ist sowohl von Hitze als auch von Überschwemmungen betroffen: Es ist höchste Zeit zu handeln! Wenn Österreich weiterhin so schnell Flächen versiegelt, gefährden wir unsere eigene Lebensmittelversorgung. Wir müssen dringend landwirtschaftliche Flächen vor weiterer Bebauung schützen und einen sofortigen Baustopp umsetzen“, erklärt Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung.
Schellnhuber: „Das Klimasystem gerät ins Wanken“
"Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Klimaforscher und Generaldirektor des „Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse“ (IIASA), warnt: „Das Klimasystem zeigt erste Anzeichen von Instabilität. Die Rekordtemperaturen der Jahre 2023 und 2024 sowie die damit verbundenen Naturkatastrophen müssen uns aufrütteln. Nicht der Klimaschutz ist das Problem, sondern unser zögerliches Handeln, das die Zukunft unserer Kinder gefährdet. Uns steht buchstäblich das Wasser bis zum Hals, was auch stark mit dem hohen Flächenverbrauch zusammenhängt.“
Bodenversiegelung verstärkt Überschwemmungen
Schellnhuber weist darauf hin, dass die Zunahme extremer Wetterereignisse wie Dürren, Stürme und Überschwemmungen klar auf den Klimawandel zurückzuführen ist. Besonders in Österreich verschärft die fortschreitende Bodenversiegelung die Gefahr von Überschwemmungen. Flächen, die früher Wasser aufnehmen konnten, lassen heute Regenmengen über Straßen, Schienen und Gebäude fluten. Diese Maßnahmen untergraben die Lebensgrundlage, denn „die Natur kann ohne uns existieren, wir jedoch sind auf die Natur angewiesen“, betont der Klimaforscher.
Dringender Handlungsbedarf
Der Klimawandel und der Verlust wertvoller landwirtschaftlicher Flächen stellen Österreich vor große Herausforderungen. Die CO₂-Konzentration erreichte 2023 einen historischen Höchststand von 425 ppm, und Wien verzeichnete mit 52 Hitzetagen einen neuen Rekord. In den 1980er Jahren lag der Durchschnitt noch bei 13 Hitzetagen. Die Häufung von Extremereignissen wie Dürre, Starkregen und Überschwemmungen macht die Klimakrise unübersehbar. „Um Österreichs Agrarflächen zu bewahren und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind sofortige Maßnahmen wie ein Stopp des Bodenverbrauchs erforderlich“, betont Weinberger.
Die Fakten sind eindeutig und nicht zu leugnen. Wirtschaftswachstum darf nicht auf Kosten der Umwelt gehen. Österreich braucht eine kluge Wirtschaftsweise, die Natur, Umwelt und Böden in den Mittelpunkt stellt. Es liegt in unserer Verantwortung, zukünftigen Generationen ein lebenswertes Land zu hinterlassen, ein Österreich als fruchtbares Agrarland mit Zukunft“, erklärt Weinberger abschließend.
Quelle & originaler Artikel (https://www.wetter.at/wetter/oesterreich-wetter/versicherung-warnt-oesterreich-brennt-und-ertrinkt-zugleich/611620201)
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